Pressemitteilung

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Auflösung und des Verkaufs der Franziskanerbibliothek auf dem Frauenberg im Frühjahr 2020 hat die Theologische Fakultät Fulda begonnen, wichtige Bestände des Franziskanerklosters Frauenberg aus dem frühen 17. Jahrhundert zur franziskanischen und jesuitischen sowie zur Fuldaer Geschichte aufzuspüren und mit eigenen Mitteln zu sichern. Sie gehen auf Schenkungen bedeutender Persönlichkeiten des fuldischen Geisteslebens zurück und können dem Gründungsbestand der Bibliothek zugerechnet werden.

Schon zuvor hatte der Franziskanerorden die Handschriften und Inkunabeln der wissenschaftlichen Bibliothek der Fakultät übergeben, um sie auch künftig für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Für weitere wertvolle Bestände – etwa die Franciscana und Fuldensia – die auf dem Frauenberg verblieben sind, wurde dem Franziskanerorden erneut ein Angebot vorgelegt, das ihre Nutzung für Wissenschaft und Forschung sowie nicht zuletzt für die pastorale Arbeit längerfristig ermöglichen kann.

Professor Dr. Bernd Dennemarck, Rektor der Theologischen Fakultät Fulda, begrüßt das Engagement der Stadt Fulda und ihres Oberbürgermeisters, Dr. Heiko Wingenfeld, in dieser Angelegenheit. Auch Bischof Dr. Michael Gerber hatte vor wenigen Tagen „die Erforschung und Sicherung wertvoller Kulturgüter als trägerschaftsübergreifende Gemeinschaftsaufgabe“ definiert.

Um unter den verkauften Büchern gegebenenfalls noch vorhandene wertvolle Werke rechtzeitig vor der Zerstreuung zu bewahren, haben Fakultät bzw. ihre Bibliothek – so Dennemarck – frühzeitig auch Förderanträge bei der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda sowie bei der Stiftung Fuldischer Kulturbesitz gestellt, die auf positives Interesse gestoßen sind. Auch der Förderkreis der Theologischen Fakultät Fulda will weitere Gelder für die nachhaltige Sicherung des Kulturerbes zur Verfügung stellen.