Josef-Leinweber-Preis für Dr. Joelle Weis (Trier).

Josef-Leinweber-Preis für Dr. Joelle Weis (Trier)

Preisverleihung und Vortrag „Johann Friedrich Schannat und die
Exemtion der Fürstabtei Fulda“ am 22. Juni 2022 um 19:30 Uhr im Auditorium maximum der Fakultät

Der Josef-Leinweber-Preis wird im Gedenken an Prof. Dr. Josef Leinweber (1940-1992) für wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Geschichte und Geistesgeschichte der Abtei und des Bistums Fulda vergeben. Er soll die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten aus den Fächern Geschichtswissenschaft, Theologie, Philosophie oder Altphilologie fördern.
Der Förderkreis der Theologischen Fakultät Fulda e.V. verleiht ihn alle drei Jahre. Im vergangenen Jahr ging der Preis an Dr. Joelle Weis (Trier) für eine Dissertation über Johann Friedrich Schannat (1683–1739).
Dr. Joelle Weis ist Forschungsbereichsleitung „Digitale Literatur- und Kulturwissenschaften“ am Trierer Center for Digital Humanities. Sie hat Geschichte mit Schwerpunkt ‚Frühe Neuzeit‘ an der Universität Wien studiert und war später Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Wien und Luxemburg. Sie hat 2019 an den Universitäten Wien und Luxemburg mit einer Arbeit zum Netzwerk des Historikers Johann Friedrich Schannat (1683–1739) promoviert.
Pandemiebedingt wurde die Preisübergabe verschoben. Sie findet am Mittwoch, 22. Juni 2022 im Anschluss zur Mitgliederversammlung des Förderkreises der Fakultät im Auditorium maximum der Theologischen Fakultät Fulda (Alte Bibliothek), Eduard-Schick-Platz 2, 36037 Fulda statt.
Anlässlich der Preisverleihung hält Dr. Weis einen Vortrag zum Thema „Bellum Diplomaticum - Johann Friedrich Schannat und die Exemtion der Fürstabtei Fulda“.
Bereits seit dem Hochmittelalter wurde die Politik der Fürstabtei Fulda durch das konfliktreiche Verhältnis zum benachbarten Hochstift Würzburg geprägt, mit dem es um die Ausübung von Herrschaftsrechten konkurrierte. Ab 1688 wurde der Streit vor der römischen Kurie verhandelt, ohne jedoch zu einem klaren Ergebnis zu kommen.
Vor diesem Hintergrund wurde der Historiker Johann Friedrich Schannat (1683–1739) vom Fuldaer Fürstabt dazu beauftragt, eine Geschichte der Fürstabtei zu schreiben. Dies war mitnichten Zufall, denn es war spätestens ab dem 16. Jahrhundert üblich, solche juristischen Streitereien auch mit dem Mittel der Geschichtsschreibung auszufechten.
Der Vortrag wird zeigen, wie Politik und Historiographie im Falle Fuldas zusammenwirkten und Schannat zu einem der wichtigsten Fürsprecher für die Fürstabtei wurde. Wie erfolgreich er dabei war, zeigt die Erhebung zum Fürstbistum im Jahr 1752, die Fulda endgültig unabhängig von Würzburg machte.

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